Bezirksliga: Lars Thielking moderiert den Umbruch

Sommerliche Temperaturen herrschten am Sonntag bei der Mannschaftsvorstellung der Spvg. Hiddenhausen auf der Lippinghauser Alm, so dass Spieler, Trainer und Verantwortliche der Vereinigten mit der Sonne um die Wette strahlten. Wetter und Stimmung waren beim obligatorischen Fototermin also bestens – sofern das die Indikatoren für die insgesamt 30. Bezirksliga-Saison in der Vereinsgeschichte der Spielvereinigung sind, steht die Mannschaft vor einer guten Spielzeit. Keine Überraschung indes ist, dass dieses so leider nicht abzuleiten ist. Einiges an Arbeit liegt nämlich vor den Vereinigten in den kommenden Wochen, bis am 13. August die Saison angepfiffen wird: Fünf langjährige verdiente Spieler beendeten bekanntlich im Sommer ihre Laufbahn, die durch sechs neue Akteure ersetzt wurden. Zudem gab es auch auf der Trainerpositionen einen Wechsel.

Der neue Mann an der Seitenlinie heißt Lars Thielking, der das Traineramt von Marco Priebe übernahm und in Hiddenhausen die vierte Station seiner Laufbahn antritt. Thielking legte im abgelaufenen Spieljahr eine Pause ein, nachdem er zuvor sieben Jahre lang für Hiddenhausens Klassenkonkurrenten VfL Mennighüffen tätig war und diesen in der durch die Corona-Pandemie verkürzten Saison 2019/20 in die Bezirksliga führte. Zuvor zeichnete sich der 51-jährige für den TuS Lohe, mit dem er ebenfalls einen Aufstieg in die Bezirksliga feiern konnte, und den SV Hausberge verantwortlich. Nun also Hiddenhausen: „Fünf erfahrene Akteure haben ihre Laufbahn im Sommer beendet, da kann man schon von einem Umbruch sprechen“, sagte Thielking, der diesen mit den schon länger im Verein befindlichen Co-Trainern Christian Darmöller und Karl-Heinz Kufeld moderieren wird. „Wir wollen uns schnell kennenlernen, so dass alle die Abläufe auf und neben dem Platz zeitnah verinnerlichen“, setzte Hiddenhausens 24. Trainer der Vereinsgeschichte gleich einen Punkt ganz oben auf die „To-do-Liste“ für die Vorbereitung. 

Der angesprochene personelle Umbruch traf die Verantwortlichen der Spielvereinigung nicht überraschend: Dass Marcel Müller, Sven Marks, Marko Lemac, Henning Gertz und Tim Tomoschat ihre Laufbahn beenden oder kürzertreten wollten, war früh bekannt, so dass die Mehrzahl der Zugänge bereits schnell an den Verein gebunden wurden: Daniel Sitter (RW Kirchlengern) verstärkt die Abwehr, Sinan Boga (SC Rinteln), Rückkehrer Thorben Rose (SV Enger-Westerenger) und Marc Andre Salle (Bünder SV) werden vorzugsweise im Mittelfeld erwartet, während Tolgahan Kaymak (VfL Holsen) und Gianni Zümre (TuRa Löhne) sich einen Platz im Angriff sichern wollen. Obwohl Boga nach einer schweren Verletzung und Salle nach einer beruflich bedingten Auszeit eine längere Spielpause hinter sich haben und die Liga leistungsstärker als in der vergangenen Saison erwartet werden darf, sieht man sich in Lippinghausen und Eilshausen für das redensartlich bekanntlich „schwere zweite Jahr nach einem Aufstieg“ gut gerüstet. Daher will sich die Spielvereinigung in der Spielklasse weiter etablieren, die nach dem Aufstieg im Jahr 2022 und den zuvor 15 Jahren Abwesenheit immer noch ein wenig Neuland ist. „Wichtig ist, dass der Abstand nach unten immer gewahrt bleibt. Wenn das klappt, wird man sehen, wohin die Reise geht“, sagte Lars Thielking zu den eigenen Zielen. „Damit die Spvg. Hiddenhausen auch in den nächsten Jahren in der Bezirksliga spielen darf, muss sowohl auf als auch neben dem Platz weiter hart gearbeitet und keinen Deut nachgelassen werden“, gibt der sportliche Leiter der Vereinigten Lars Fege den weiteren Weg für die Vereinigten in der Zukunft bereits vor.

Als Top-Favoriten auf den Titel haben die Vereinsverantwortlichen den Landesliga-Absteiger SC Herford ausgemacht. Ebenso werden dem letztjährigen Vizemeister FA Herringhausen-Eickum, Aufsteiger GW Pödinghausen sowie der besten Rückrundenmannschaft der vergangenen Saison BV Stift Quernheim ebenfalls Chancen auf die Meisterschaft eingeräumt. Ob es so kommt, wird man spätestens am 26. Mai 2024 wissen, wenn die neue Spielzeit endet. Durchaus möglich, dass sich dann auch das Wetter wieder von seiner besten Seite zeigt – es wäre also zu schön, wenn nicht nur die Mai-Sonne, sondern auch die Aktiven der Spielvereinigung dann wieder etwas zu lachen haben.